Inhalt:

• Einleitung
• 1. Vorbereitung vor dem Fahrzeugimport
• 2. Transport und Einfuhr
• 3. Technische Abnahme und TÜV
• 4. Beantragung der deutschen Fahrzeugpapiere
• 5. Kennzeichenreservierung und Wunschkennzeichen
• 6. Zulassung des Fahrzeugs
• 7. Fahrzeugversicherung und Steuer
• 8. Zusätzliche Hinweise für bestimmte Fahrzeugtypen
• 9. Fazit

Einleitung

Der Fahrzeugimport ist eine spannende Möglichkeit, ein besonderes oder seltenes Auto nach Deutschland zu bringen. Ob Oldtimer aus den USA, sportliche Flitzer aus Japan oder luxuriöse Fahrzeuge aus Europa – der Import bietet viele Vorteile. Allerdings ist die Zulassung eines importierten Fahrzeugs in Deutschland mit einigen bürokratischen Schritten verbunden. In diesem Leitfaden erklären wir Ihnen detailliert den Ablauf der Zulassung eines importierten Autos, von der Ankunft des Fahrzeugs bis hin zur endgültigen Zulassung.

Vorbereitung vor dem Fahrzeugimport

Bevor Sie ein Fahrzeug aus dem Ausland importieren, sollten Sie sich gut vorbereiten. Recherchieren Sie gründlich die Zoll- und Einfuhrbestimmungen des jeweiligen Landes sowie die notwendigen Dokumente für die Zulassung in Deutschland. Es ist auch ratsam, sich im Vorfeld über mögliche technische Anpassungen zu informieren, die erforderlich sein könnten, um die deutschen Zulassungsanforderungen zu erfüllen.

Transport und Einfuhr

Nach dem Kauf eines Fahrzeugs im Ausland steht der Transport nach Deutschland an. Hierbei können Sie entweder einen professionellen Spediteur beauftragen oder das Fahrzeug selbst überführen. Unabhängig von der Transportmethode ist es wichtig, alle relevanten Dokumente wie Kaufvertrag, Fahrzeugbrief und gegebenenfalls ein COC-Dokument (Certificate of Conformity) parat zu haben. Sobald das Fahrzeug in Deutschland angekommen ist, müssen Sie es beim Zoll anmelden und die Einfuhrabgaben entrichten. Der Zoll erstellt dann eine Unbedenklichkeitsbescheinigung, die Sie für die spätere Zulassung benötigen.

Technische Abnahme und TÜV

Ein wesentlicher Schritt im Zulassungsprozess für ein importiertes Auto ist die technische Abnahme. Fahrzeuge, die aus Nicht-EU-Ländern importiert werden, müssen in der Regel einer Vollabnahme nach § 21 StVZO (Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung) unterzogen werden. Dabei wird geprüft, ob das Fahrzeug den deutschen Sicherheits- und Umweltstandards entspricht. Fahrzeuge aus der EU benötigen in der Regel nur eine einfache Hauptuntersuchung (HU) und Abgasuntersuchung (AU).

Wichtig: Bei der technischen Abnahme wird auch geprüft, ob das Fahrzeug über eine gültige COC-Bescheinigung verfügt. Diese Bescheinigung bestätigt, dass das Fahrzeug die EU-Vorschriften erfüllt. Sollte kein COC-Dokument vorhanden sein, müssen gegebenenfalls teure Einzelabnahmen durchgeführt werden.

Beantragung der deutschen Fahrzeugpapiere

Nach erfolgreicher technischer Abnahme erhalten Sie ein Gutachten, das Sie zusammen mit den anderen erforderlichen Dokumenten bei der Zulassungsstelle vorlegen müssen. Zu den notwendigen Dokumenten gehören:

• Original-Fahrzeugbrief (Zulassungsbescheinigung Teil II) und Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil I) des Herkunftslandes
• Kaufvertrag oder Rechnung
• Unbedenklichkeitsbescheinigung des Zolls
• TÜV-Gutachten oder Prüfbescheinigung der technischen Abnahme
• Gültiger Personalausweis oder Reisepass
• Nachweis über die Kfz-Haftpflichtversicherung

Zusätzlich benötigen Sie, falls das Fahrzeug aus einem Nicht-EU-Land importiert wurde, eine Unbedenklichkeitsbescheinigung des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA), die bestätigt, dass keine technischen Hindernisse gegen eine Zulassung bestehen.

Kennzeichenreservierung und Wunschkennzeichen

Bevor Sie Ihr importiertes Auto zulassen können, müssen Sie ein Kennzeichen reservieren. Die meisten Zulassungsstellen bieten hierfür einen Online-Service an. Besonders beliebt ist die Reservierung eines Wunschkennzeichens. Dieses kann individuell zusammengestellt werden, um beispielsweise Ihre Initialen oder ein bestimmtes Datum zu enthalten. Die Reservierung eines Wunschkennzeichens können Sie bequem über Portale wie Zulassung.de vornehmen.

Zulassung des Fahrzeugs

Mit allen Dokumenten ausgestattet, können Sie nun zur Zulassungsstelle gehen, um Ihr Fahrzeug zuzulassen. Der Ablauf der Zulassung des Fahrzeugimports gliedert sich in folgende Schritte:

• Vorlage der Dokumente: Sie reichen alle gesammelten Dokumente ein, damit die Zulassungsstelle diese prüft.
• Zuweisung der Fahrzeug-Identifikationsnummer (FIN): Wenn Ihr Fahrzeug noch keine FIN besitzt, wird ihm eine zugewiesen.
• Zuweisung der Kennzeichen: Sie erhalten das von Ihnen reservierte Wunschkennzeichen oder, falls Sie kein spezielles Kennzeichen gewählt haben, ein zufällig zugewiesenes Kennzeichen.
• Ausgabe der Zulassungsbescheinigungen: Ihnen wird die Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein) und Teil II (Fahrzeugbrief) ausgehändigt.
• Anbringung der Kennzeichen: Die Zulassungsstelle bringt die Plaketten (TÜV und Zulassungsplakette) auf den Kennzeichen an. Diese müssen dann am Fahrzeug montiert werden.

Fahrzeugversicherung und Steuer

Nach der Zulassung des Fahrzeugs müssen Sie eine Kfz-Versicherung abschließen, falls Sie dies nicht bereits vorab getan haben. Die Versicherung wird in der Regel ab dem Tag der Zulassung wirksam. Zudem wird die Kfz-Steuer fällig, deren Höhe vom Fahrzeugtyp und den Emissionswerten abhängt.

Zusätzliche Hinweise für bestimmte Fahrzeugtypen

Oldtimer: Bei der Zulassung eines importierten Oldtimers gelten spezielle Regelungen. Für eine Zulassung als Oldtimer benötigen Sie ein Gutachten nach § 23 StVZO, das bestätigt, dass das Fahrzeug im Originalzustand ist und als „kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut“ anerkannt wird.

Elektrofahrzeuge: Importierte Elektrofahrzeuge müssen möglicherweise zusätzliche technische Prüfungen bestehen, um die deutschen Sicherheitsstandards zu erfüllen. Zudem können für Elektrofahrzeuge spezielle Steuererleichterungen und Förderungen beantragt werden.

Motorräder: Bei Motorrädern gelten ähnliche Vorschriften wie bei Autos. Allerdings müssen importierte Motorräder häufig spezielle Anpassungen an Beleuchtung und Abgaswerten vornehmen, um die deutschen Zulassungsanforderungen zu erfüllen.

Fazit

Die Zulassung eines importierten Fahrzeugs in Deutschland ist ein Prozess, der gut vorbereitet und mit Sorgfalt durchgeführt werden muss. Von der technischen Abnahme über die Zollformalitäten bis hin zur finalen Zulassung sind mehrere Schritte erforderlich, um sicherzustellen, dass das Fahrzeug den deutschen Vorschriften entspricht. Dabei spielt die Wahl des Kennzeichens, insbesondere des Wunschkennzeichens, eine wichtige Rolle, da es dem Fahrzeug eine persönliche Note verleiht.

Mit der richtigen Vorbereitung und einer klaren Kenntnis des Zulassungsprozesses können Sie Ihr importiertes Auto jedoch problemlos auf die deutschen Straßen bringen und den Traum vom eigenen Fahrzeug aus dem Ausland verwirklichen. Der Ablauf der Zulassung beim Fahrzeugimport kann je nach Herkunftsland des Fahrzeugs und spezifischen Anforderungen variieren, daher ist es ratsam, sich frühzeitig über die notwendigen Schritte zu informieren.

Nutzen Sie die Möglichkeit, Ihr Wunschkennzeichen frühzeitig zu reservieren und bereiten Sie alle notwendigen Dokumente sorgfältig vor, um den Zulassungsprozess so reibungslos wie möglich zu gestalten. Mit diesen Tipps steht der erfolgreichen Zulassung Ihres importierten Fahrzeugs nichts mehr im Weg.